Wie entstehen Träume? Erlebnisse des Tages

Wie entstehen Träume? Erlebnisse des Tages

Träume sind oft skurrile Phantasiegebilde, scheinbar absurde Theaterstücke, in die wir aktiv mit einbezogen sind und die wir Nacht für Nacht durchleben. Sie könnten auch als unsere "nächtliche Lebensbühne" bezeichnet werden.

Träume können aufregend, beglückend, furchteinflößend und verwirrend sein aber auch langweilig und relativ eintönig. Sinn und Bedeutung des nächtlichen Schauspiels vor unserem "inneren Auge" haben die Menschen schon immer beschäftigt und waren von Beginn an Gegenstand von Spekulationen und Aberglauben.

Während die Menschen alter Kulturen Träume mit dem Übernatürlichen in Verbindung brachten und sie vor allem als göttliche oder dämonische Botschaften mit hoher prophetischer Bedeutung verstanden, wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Verbindung der Träume zum Unbewußten entdeckt.

Tag = Erlebnisse

Mit der Entwicklung der Elektroenzephalographie (Methode der medizinischen Diagnostik zur Messung der summierten elektrischen Aktivitäten im Gehirn) und speziellen Untersuchungen in Schlaflaboren sind auch die Traumphasen Gegenstand naturwissenschaftlicher Forschung geworden.

Nacht = Träume

Die REM-Träume sind oft deutlicher, farbiger, skurriler und handlungsreicher als Träume in den Non-REM-Phasen. Ein gesunder, erwachsener Schläfer verbringt etwa 20-25 % einer Nacht in diesen REM-Phasen.

Zur Funktion der Träume gibt es inzwischen mehrere wissenschaftliche Erklärungen.

Viele Forscher halten Träume bei der Übertragung emotional bedeutsamer Informationen in das Langzeitgedächtnis für wichtig. Außerdem sollen während der verschiedenen Schlafphasen Gedächtnisspeicher unterschiedlicher Lernepochen aktiviert, miteinander verglichen und aufgearbeitet werden, die dann zu verschieden Arten der Traumgestaltung führen. Diese "Traumarbeit" soll uns helfen, in unseren Handlungs- und Denkweisen flexibel und kreativ zu bleiben.

Zahlreiche neuere Untersuchungen an Träumenden konnten zeigen, daß emotionale Belastungen häufig als "Tagesreste" in die Träume eingehen und im Laufe der Nacht mit unterschiedlichen Lösungsstrategien aus verdrängten oder vergessenen Erfahrungen in vergleichbaren Situationen bearbeitet werden.